Kellerkinder unter sich: Wer im Halbdunkel an Motorrädern rumschraubt, Ersatzteile wie Jagdtrophäen lagert und bei dem Geruch von Motoröl und Sägespänen darüber philosophiert, wie man auf die eigene Art die Welt verbessern kann, hat eindeutig eine andere Sichtweise. Klar, dass ich in der vierten Folge nachfragen musste, wer und was dahinter steckt.

Eine kleine Story drum herum gibt’s ja immer. Und diese Story führt mich von einem geschichtsträchtigen Herrenzimmer mit ein paar Jungs mit Hummeln im Arsch gleich mal auf die Isle of Man und die dort stattfindende legendären Motorradrennen und später auf staubige Pisten in Richtung Westafrika.

Mit „Jungs“ meine ich in diesem Fall Martin, Chris und Marko, die sich als Zweirad-Enthusiasten zu „Motor Circus“ zusammengeschlossen haben, um in erster Linie mal nichts anderes zu tun, als sich beim Fahren den Wind um die Nase wehen zu lassen und dabei eine ordentliche Portion Cowboy-Romantik mit Freiheitsgefühl mitzunehmen. „Wellness“, sagt Martin dazu und hat damit auf seine Weise mehr als Recht.

Dafür braucht’s auch erst mal nicht mehr. Kumpels schnappen, auf’s Motorrad aufsteigen und losfahren – so schwer ist das nicht. Und wenn man dann etwas weiter denkt, macht man halt eine längere Tour draus, ohne jedoch viel mehr vorauszuplanen. Im Falle der Jungs war’s eine Reise zur Classic TT auf die Isle of Man, wo sie auf den Spuren Georg „Schorsch“ Meiers waren, der sich 1939 auf den Weg machte, um genau dort in der bis heute legendären „Tourist Trophy“ einen nicht minder sagenumwobenen Sieg einzufahren.

Begleitet vom Biker-Kollegen Tim und dem ebenfalls motorisierten Kameramann Thorsten wurde das Ganze auch auf Film gebannt und ist mittlerweile unter „Mission Manx“ auf Youtube zu finden. Der verbale Reisebericht mit Randnotizen gibt’s allerdings nur in dieser Folge.

Natürlich bleibt so eine Reise nicht ohne Folgen. Spaß hat’s gemacht, klar. Aber Motor Circus ist umtriebig. Und so steht die nächste Tour bereits fest – dieses Mal allerdings mit zwei zusätzlichen Fahrern (Ronald Zehrfeld und Hardy Krüger Jr. sind mit von der Partie), außerdem deutlich mehr Aufwand, größerer Crew und einem Ankunftsort, an dem gleich mehrere Ziele erreicht werden sollen. Es geht nach Westafrika, genauer gesagt nach Banjul, der Hauptstadt von Gambia. Was genau die Motorradfreunde dort erwartet und was die „Mission South“ außerdem für Hintergründe mit sich bringt, gibt’s ebenfalls in Folge 04 von „Dann mach doch mal…“.

Wie gesagt: Eine andere Weltsicht hat noch niemandem geschadet. Und wenn Abenteuerlust mit einer bestimmten Leidenschaft und Freiheitsdrang in einen Topf geworfen wird, können die Beteiligten davon noch ne Menge erzählen. Inspirierend ist das allemal. Und motivierend auch.

Übrigens: Martin hat aus dem Affekt heraus etwas falsch erklärt. Schorsch Meier hat die TT nämlich nicht als erster Nicht-Deutscher auf einer nicht-deutschen Maschine gewonnen, sondern als erster Nicht-Brite auf einer nicht-britischen Maschine. Irgendwie auch logisch…

(Beitragsbild: Sophie Prasser)